In der Gegenwart aufgegangen
Bibelstelle:
Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der HERR, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt! (Jeremia 29,11)
Andacht:
Gestern habe ich Menschen erwähnt, die von ihrer Vergangenheit erdrückt und runtergezogen werden. Ich bin sicher, dass viele Menschen irgendwann einmal im Leben in diese Kategorie gehört haben! Heute gebe ich dir ein paar Gedanken über eine andere Kategorie von Menschen weiter, nämlich die, die von ihrer gegenwärtigen Situation abgelenkt sind. Es gibt Einzelpersonen oder Gruppen von Menschen, die vollkommen von der Gegenwart und dem, was sie erleben, in Beschlag genommen werden. Das ist zwar nicht nur schlecht, aber wenn man ständig so lebt, entwickelt man die Tendenz, Dinge entweder zu übertreiben oder sie zu bagatellisieren. Man sieht in allem entweder eine Katastrophe kommen oder man spielt alles herunter, und beides ist nicht gut.
In ersterem Fall glaubt man zum Beispiel, der Job sei das Einzige, was zählt! Man dreht sich um Fragen wie: „Wie werde ich nur damit fertig, wenn ich diesen Job verliere?“ Oder man glaubt, der Partner oder die Partnerin sei alles, was zählt, und ohne ihn oder sie könne man niemals glücklich sein. Außerdem führt die Angst vor einer vermuteten Katastrophe dazu, dass man denkt, eine Rechnung sei zu groß, um sie zu bezahlen.
Auf der anderen Seite der Skala steht das Bagatellisieren, das Trivialisieren. Man spielt die Dinge aus der Zukunft einfach herunter und weicht ihnen damit aus. Wenn sich eine wichtige Chance bietet, sagt man zum Beispiel: „Ich muss erst den Zaun reparieren“, oder man sieht sich die letzte Folge der Lieblingsserie auf Netflix an und lenkt sich damit ab.
Liebe Freundin, lieber Freund, solche Dinge passieren, wenn wir völlig in der Gegenwart aufgehen. Es gibt aber einen besseren Weg, nämlich sich von der Zukunft ziehen zu lassen, wie ich gestern bereits geschrieben habe. Lass dich von Gottes Berufung für dein Leben und von dem, was du werden kannst, anziehen. Lass dich davon anziehen, dass du das Leben anderer auf tiefe und kraftvolle Weise berühren kannst. Nimm jeden Tag für dein Leben an, was Gott für dich bereithält, und setze dich dafür ein. Das ist es, was das Aufstehen jeden Tag leichter macht!
Gebet:
Mein guter Vater, bitte bringe mich in Kontakt mit Menschen, deren Leben ich tief und kraftvoll berühren kann. Amen.
Zum Nachdenken:
Zu welcher Tendenz neigst du: In Dingen eine Katastrophe sehen oder alles herunterspielen?