Durch die Augen eines Kindes
Bibelstelle:
Ich versichere euch: Wer sich Gottes Reich nicht wie ein Kind schenken lässt, der wird ganz sicher nicht hineinkommen. (Lukas 18,17)
Andacht:
Vor kurzem las ich von einer Studie, die mich sehr beunruhigte. Sie hatte als Ergebnis, dass ein Kind im Durchschnitt vierhundert Mal am Tag lächelt, während ein Erwachsener das nur zwanzig Mal tut. Als ich über die Gründe dafür nachdachte, entwickelte ich dabei eine Theorie: Ich glaube, dass Kinder, weil ihr Leben furchteinflößender als das von Erwachsenen ist, gezwungen sind, zu wachsen und Freude an den kleinen Erfolgen des Lebens zu finden. Weil sie ständig gefordert werden, erleben sie das Wunder des Lebens intensiver.
Erwachsene dagegen sind unabhängiger, haben mehr Freiheit und können sich ein Leben einrichten, das kontrolliert und bequem ist. Sie können sich von allem zurückziehen, das sie fordert und herausfordert, und sich eine Welt erschaffen, die zu ihrer aktuellen Situation passt. Wie aber wäre es, wenn Erwachsene gezwungen wären, sich jedes Jahr einen neuen Job zu suchen? Oder Kurse belegen müssten, um neue Fähigkeiten zu erlernen? Obwohl das kein Plädoyer für absichtliche Instabilität ist, glaube ich dennoch, dass Herausforderungen und Veränderungen unser Gespür für Freude und Glück im Leben tatsächlich steigern können.
Ich ermutige dich heute, deine Welt zu erweitern, indem du sie mit den Augen eines Kindes siehst. Zieh dich nicht aus Angst zurück, sondern stell dich den Situationen, die dich wachsen lassen, denn du weißt, dass sie letztlich deine Freude vergrößern werden. Freiheit findet man im Loslassen, nicht im Festklammern, also entlasse dein Leben aus dem festen Griff, und lerne wieder, das Wunder und die Aufregung in etwas Neuem zu sehen. Empfange das Reich Gottes wie ein kleines Kind, und ich garantiere dir, dass du nie mehr aufhören wirst zu lächeln!
Gebet:
Mein Vater, ich bin dankbar, dass du mich einlädst, mein Leben mit dem Staunen eines Kindes zu sehen. Lass mein Herz im Vertrauen kindlich werden. Amen.
Zum Nachdenken:
Bist du im Leben mit Jesus wie ein Kind oder hast du dir ein kontrolliertes Leben aufgebaut? Wie wirkt sich das auf deine Freude aus?